Love is war !

Ich hetzte also durch den Wald. Mein Arm blutig vom Sturz. Wie konnte ich auch so unachtsam sein und einen Hügel hinunter stürzen? Das war doch gar nicht meine Art. Weiter setzte ich einen Fuß vor den anderen. Meine Schuhe drückten schon etwas, doch ich denke das ist normal wenn man so viel läuft. Mein Blick richtet sich in den Himmel. Es war Nachmittag, bald würde es Abend werden. Ich würde mir unterschlupf suchen müssen. Doch wo? Wie konnte ich nur in diese Spiele geraten? Meine Gedanken können an nichts festhalten. Doch was mich am meisten beunruhigt ist, dass Damien ebenfalls hier ist. Wie werde ich nur reagieren wenn ich ihn hier sehen sollte? Ich könnte ihn nicht töten. Ich könnte es nicht. Auch wenn ich dadurch gewinnen würde, es würde mir nichts bringen. Mit meinem Vater kann ich es eh nicht lange aushalten. Vielleicht wäre es besser hier mein Leben zulassen? Nein! Wie komme ich nur auf so was. Ich bin stärker als ich aussehe niemand kann mich schlagen. Niemand, außer Damien? Ich will gar nicht daran denken, ihm hier zu begegnen. Meine Gedanken verwirren mich. Ich schüttelte meinen Kopf. Er musste klar werden. Nein, ich kämpfe mich hier durch. Doch jetzt brauche ich erstmal einen Platz zum schlafen. Weiter lief ich durch den Wald. Unter meinen Füßen knackste das Laub, es raschelte. Meine Blicke schweiften nach links und rechts. Nach oben und unten. Mein Blick pendelte immer wieder hin und her. Bis sich mein Blick an etwas festhielt, Es sah aus wie eine Silhouette. Es war ein Mensch. Damien etwa? Nein, sicher nicht. Doch trotzdem sollte ich Vorsicht schieben. Ich sprang an einen Baum und verkroch mich auf einen Ast. Meinen Bogen hielt ich fest in meiner einen Hand, ich griff nach einem Pfeil und spannte diesem im Bogen. Ich würde hier lebend rauskommen soviel war sicher. Ich wartete geduldig das sich mein Gegenüber enttarnt.

( Ich poste als Damien )

Langsam schlich ich durch den Wald. Die Bisswunde an meinem Hals war stark angeschwollen und ich spürte wie das Gift meinen Körper durch strömte. Vor meinen Augen sah ich nichts außer den Wald. Alles war ein wenig verschwommen und ab und zu hörte ich das kreischen eines kleinen Kindes. Bildete ich mir das ein? In meiner Hand hielt ich ein großes Messer. Seine Klinge war von etwas Blut berührt. Das Blut dessen Kindes, wessen Schrei ich immer hinter mir hörte. Wieder dieser Schrei. Schnell drehte ich mich um. Aber da war nichts. Meine linke, freie Hand wanderte zu meinem Hals und berührte die frische Wunde. Es schmerzte aber irgendwie war es angenehm. Ich musste lachen. Ein irres Lachen? Ein leises Lachen? Mein Blick wanderte zu dem Himmel. Er war mit Wolken bedeckt und bald würde es wohl beginnen zu regnen. Die dunklen Wolken rissen ein kleines Stückchen auf und nun stand ich seit Tagen wieder einmal in der Sonne. Sie hatte sich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr blicken lassen. Langsam sag ich an mir herunter und strich über meine Blut befleckten Klamotten. Ich hatte dem jungen Mädchen aus Distrikt 8 oder 9 die Kehle durchgeschnitten. Kurz davor war mir irgendetwas auf meinen Kopf gefallen aber ich wusste nicht mehr was. Auf einmal trat vor mir eine Person aus dem Gebüsch. Wer war das denn? Sie sah aus wie der Präsident aber was sollte er denn hier zu suchen haben. Ich verbeugte mich ein kleines bisschen und lächelte. „ Was machen sie denn hier?“ Fragte ich den Baum. Da der Mann mir nicht antwortete ging ich weiter. Die Halluzinationen wurden stärker.

Die in schwarz gehüllte Silhouette rückte näher. Ich riss meine Augen auf, ich traute ihnen nicht. War das wirklich Damien der vor mir stand? Das konnte doch nicht sein. Ich zögerte etwas. Er wirkte nicht wirklich anwesend. Doch das war mir egal. Wahrscheinlich machten ihn die Spiele fertig. Ich wartete doch einen Moment er war nah genug. Es war niemand anderes zu sehen. Ich stürzte mich vom Baum herunter, sprang schon fast. Ich kam in der Hocke auf hielt meinen Bogen weiter fest in der Hand. Ich rannte auf ihn zu immer schneller. Dann sprang ist schon fast wieder, ich rannte in seine Arme. Klammerte mich um ihn. Drückte mich an ihn und lies ihn nicht mehr los. " Damien, du lebst, ein Glück. Du lebst noch." keuchte ich, außer Puste. Er war am Leben, das beruhigte mich. Das beruhigte mich wirklich. Ich drückte ihn noch einmal fest an mich. Erst jetzt bemerkte ich wie sehr seine Kleidung doch mit Blut besudelt war. Hatte er schon so viele getötet? Hatte er so viele Kämpfe hinter sich? Oder war er einfach nur auf der Flucht? Ich strich ihm mit meiner Hand über seine Wange. Ich war erleichtert. " Es geht dir gut." ein erleichtertes Lächeln setze sich auf meine Lippen. Sanft zog ich die Hand wieder zurück.

Als ich merkte wie jemand auf mich zu gerannt kam, drehte ich mich zu diesem Menschen um. Ich konnte spüren das er mich umarmte. Wer zum Teufel war das und, wieso klammerte er sich so an mich? Ein kleiner Schleier hatte sich vor meine Augen gelegt, weswegen ich nicht gleich erkennen konnte wer dort vor mir stand. Aber bei einem war ich mir sicher. Es war ein Mittribut. Ein Feind. Jemand, den ich töten musste um selber zu überleben. Als der Mensch mir seine Hand auf meine Wange legte, legte sich das Weiß vor meinen Augen ein wenig. Ich erkannte sie. Sie war ein besonders gefährlicher Tribut, daran konnte ich mich erinnern. Meine Miene verfinsterte sich und ich begann zu zittern. Irgendwie musste ich weg von ihr. Mit einem kräftigen Stoß, schubste ich sie zurück und wich ebenfalls ein paar Schritte von ihr weg. „ Bleib weg von mir.“ Sagte ich mit fester Stimme und erhob mein Messer. Sie durfte mir nicht zu Nahe kommen sonst würde sie mich töten. Ich durfte nicht sterben. Ich musste doch zu Tifa zurück kommen. Ich musste sie beschützen und ich musste sie hier heil wieder heraus bekommen. Und diese Person stand mir dabei im Weg also musste ich sie aus dem Weg räumen. Gesagt getan. Meine Beine setzen sich in Bewegung und ich rannte mit aller Kraft auf sie zu. In meinem Kopf lag nur ein Gedanke. Tifa beschützen.

Gerade wollte ich etwas sagen, doch ich wurde verhindert. Damien schupste mich mit einem Ruck zurück. Ja Damien war stark, das wusste ich. Aber seit wann setzt er seine Kräfte gegen mich ein? Ich sah ich schockiert an was war mit ihm? Sah er mich als Feind? Wollte er mich etwa töten? Wollte er sosehr gewinnen, das er es aufnahm mich umzubringen. Schworen wir uns nicht vor dem Kampf einen Weg zu finden hier raus zu kommen? Was war bloß mit ihm? Vielleicht war es auch einfach nur ein Reflex. Ich rappelte mich wieder auf. " Damien, was ist mit dir? " meine Stimme entsetzt doch von einer warmen Sänfte umhüllt. :" Erkennst du mich nicht, ich bin es Tifa." versuchte ich es weiter ihn zu beruhigen. Ich sah seine verstörten Blicke die auf mir ruhten. Was war nur mit ihm los? Was versperrte ihm die Sich? Was hatten die Spiele mit ihm gemacht? Ich ging einen Schritt zurück und hob meinen Bogen auf, der bei dem Schub nach hinten mir aus der Hand glitt. Ich umklammerte meinen Bogen fest. Ich wollte nicht kämpfen, doch töten würde ich mich auch nicht lassen. Sicher war sicher. Ich wartete auf seine Reaktion. Bewegte mich nicht. Atmete leise, kaum merkbar. Ich würde ihn schon zur Vernumpft bringen.

Dieses Mädchen log. Es gab sich als Tifa aus und das war nicht richtig. Niemand durfte mich belügen. „ Lüge mich nicht an, du bist nicht Tifa.“ Fuhr ich ich an. Wieder fasste ich mir an den Hals. Der Biss brannte und ich spürte wie er meinen Körper schläfrig machte. Ich stand ziemlich nahe bei ihr und meine Hand umklammerte das Messer. Mit einem Schrei warf ich die Klinge auf die Person vor mir. Das Tifa nicht bei mir sein konnte machte mich traurig. Langsam wischte ich mir mit meiner Hand über die Augen. Doch der Schleier wollte nicht verschwinden. Wieder hörte ich den Schrei hinter mir und ich drehte mich um. Der Präsident stand immer noch dort wo er vorhin auch schon gestanden hatte. Wieso half er mir nicht? Da ich meine Waffe nach dem Tribut geworfen hatte, war ich nun unbewaffnet. Was sollte ich also tun? Mein Blick suchte den Boden ab, nach irgendetwas das ich als Waffe benutzen konnte. Das einzigste was es hier gab waren Stöcker und Blätter. Mein Hand umschloss einen etwas größeren Stock. Ich hoffte das er mir ein wenig weiter helfen würde.

Was faselte er da gerade nur vor sich hin? Natürlich war ich und bin ich Tifa, niemand anderes. Doch Damien schien das nicht in seinen Kopf zu bekommen, oder setze ihn das alles hier zu sehr unter Druck? Kam er mit dem Druck nicht klar? Oder vernebelte ihm etwas anderes den Kopf? Hatte er Angst? Angst vor dem Tod? In Gedanken versunken bemerkte ich erst im letzen Moment, dass Damien mit einem großem Messer nach mir warf. Ich konnte mich gerade noch ins Laub werfen. Das Messer streifte meinen Arm. Entsetzt sah ich ihn an, er trachtete mir also nach dem Leben. Er wollte es wirklich. Er wollte mich töten. Ich schluckte. Mein Arm zuckte etwas, er schmerzte. Ich quiekte kurz auf. Hielt mir den Arm und rappelte mich wieder auf. " Damien, ich bin es Tifa. Wach doch endlich auf. Ich will dich nicht töten." Versuchte ich es verzweifelt. Dann tastete Damiens Blick den Boden ab und suchte nach etwas , was man als Waffe benutzen könnte. Er schien etwas gefunden zu haben. Ich schluckte etwas. Wollte er mich wirklich mit dem Ding erschlagen. Nein so leicht würde ich es ihm nicht machen. Ich sah ihn an. Immer noch verbittert und schockiert. Doch was sah ich da. An seinem Hals... eine Wunde? Es sah nach einem Biss aus, ich war zu weit weg um es zu erkennen. Vernebelte ihm das die Sicht? Ich umklammerte meinen Bogen fester. Ich müsste mich wohl verteidigen müssen.

Und schon wieder log sie. Das konnte ich mir nicht länger anhören. Sie sollte einfach aus dem Weg gehen damit ich Tifa hier wieder heil heraus bringen konnte. Niemand anderes auf der Welt war mir so wichtig wie sie. Meine freie Hand ballte sich zu einer Faust und ich ging Schritt für Schritt auf sie zu. Das ich sie am Arm getroffen hatte, machte mich glücklich. Normalerweise war ich nicht sonderlich gut im Fernkampf. Eher im Nahkampf und das würde sich jetzt auch beweisen. Ich würde sie an einen Baum drängen und dann hätte sie keine Chance mehr gegen mich. Selbst jetzt hatte sie kaum eine Chance. Gut, sie hatte einen Bogen aber was würde der schon bringen? In diesem Moment war ich selbstsicher wie nie das ich dieses Mädchen umbringen und Tifa retten würde. Ich lachte. Ein kaltes lachen. Meine Beine führten mich immer näher zu ihr und meine Hand umklammerte das Stück Holz fest. Dann war ich nahe genug an sie heran gekommen das ich sie treffen konnte. Ohne groß nachzudenken erhob ich meine Waffe um lies sie mit einem Ruck nach vorne schnellen. Ich konnte spüren das ich auch irgendetwas traf. Doch ob es das Mädchen war oder nicht konnte ich in diesem Moment nicht genau sagen.

Als sie die Waffe auf mich richtete, musste ich nur lachen. Das sie sich das wirklich traute hatte ich nicht gedacht. Mutig war dieses Mädchen also. Was ihr nicht viel bringen würde. Das ich sie getroffen hatte, schon das zweite mal, versicherte mir das ich sie auch noch öfters treffen konnte. Und wenn ich ihr schlussendlich mit einem Stein ihren Schädel einschlagen musste. Nichts würde mich daran hindern Tifa hier heraus zu bekommen. Wieder musste ich lachen. „ Mach dich nicht selbst unglücklich Mädchen!“ Rief ich und sah sie bedrohlich an. Das sie ihren Bogen immer noch auf mich gerichtet hatte, lies mich allerdings stehen bleiben. Irgendwie musste ich doch an sie heran kommen. Wieder suchten meine Augen die Gegend nach irgendetwas sinnvollem ab. Etwas das gefährlich werden konnte. Etwas, das an sie heran kommen würde ohne das ich nahe an sie heran kommen musste. Und als ich etwas erkannte das mir sicherlich helfen würde, atmete ich erleichtert auf. Genau über uns hing ein Wespen Nest. Ob es jetzt ein Nest mit mutierten Wespen war oder ein einfaches mit ganz normalen, war mir ziemlich egal. Ich musste nur selbst irgendwie hier weg kommen. Aber da ich schnell war, machte ich mir da keine großen Gedanken. Mit einem Kräftigen Wurf, warf ich das Holzstück in meiner Hand hoch nach oben. Es bohrte sich in das Nest und riss ein kleines Stück davon weg. Nun prangte ein relativ großes Loch in dem vorher noch heilen Wespen Nest. Ein wütendes Summen ertönte.